
19. Oktober 2022
Was ist eigentlich ein Unterwerk?
Ausbau in mehreren Etappen bis zum Sommer 2024
Valgrid, die Betreiberin des überregionalen Verteilnetzes, die Grande Dixence und das Elektrizitätswerk Zermatt haben gemeinsam verschiedene Varianten zur Erneuerung und Verstärkung der Unterwerke Spiss und Moos geprüft. Mit dem Ergebnis, dass zur langfristigen Sicherstellung der Stromversorgung beide Unterwerke und deren Kabelverbindungen neu gebaut oder erweitert werden müssen. Der Ausbau erfolgt dabei in mehreren Etappen, wobei als erstes das UW Moos neu gebaut wird, dann die Kabelverbindung und zuletzt das UW Spiss, für welches noch die Standortfrage zu klären ist.
Autor

Andreas Jäger
Versorgungssicherheit durch Netzausbau
Versorgungssicherheit durch Netzausbau
Von Oktober 2022 bis Sommer 2024 wird das Unterwerk Moos einschliesslich der Kabelverbindung zwischen Spiss und Moos erneuert und ihre Leistung ausgebaut. Auch bei der vorhandenen Anbindung an die Leitung der Grande Dixence wird die Anschlussleistung erhöht. So kann diese im Störungsfall, abhängig vom Betriebszustand der Pumpwerke der Grande Dixence, als Noteinspeisung für das gesamte innere Mattertal genutzt werden.
Ab Niveau Unterwerk wird das Stromnetz nach dem N-1-Prinzip aufgebaut. Das bedeutet, dass das Stromnetz den Ausfall eines Elements (minus 1) verkraften können muss, damit die Stromversorgung nicht unterbrochen wird. So springt beim Defekt eines Transformators ein anderer ein, eine defekte Leitung wird durch eine andere ersetzt. Durch die Erneuerung des Unterwerks Moos sowie die neue Kabelverbindung Spiss – Moos wird die Versorgungssicherheit in der Region langfristig erhöht.

UW Moos wird durch neue Kabelverbindung zu vollwertigem Unterwerk
UW Moos wird durch neue Kabelverbindung zu vollwertigem Unterwerk
Interdisziplinäres Projektteam wird geführt von Schnyder Ingenieure
Die Schnyder Ingenieure VS AG in Gampel, ein Unternehmen der Amstein + Walthert Gruppe, sind mit der Gesamtprojektleitung beauftragt. Als Bauherrschaft sind die Elektrizitätswerke Zermatt AG (EWZ) und die Valgrid AG beteiligt, ausserdem die Arnold Zurniwen Architekten AG, die Lauber Bauingenieure AG und als Umweltingenieure die Plan A+ AG und Forum Umwelt AG. Während Schnyder Ingenieure neben der Projektleitung auch für die Gebäudetechnikplanung und die elektronischen Komponenten verantwortlich sind.
Als erster Schritt wird das UW Moos zu einem vollwertigen Unterwerk mit Netzanschluss an das 65 kV Netz ausgebaut. Aufgrund des erhöhten Platzbedarfs wird ein kompletter Neubau errichtet, harmonisch eingebettet in die bestehende Topografie, etwa 200 m vom alten Gebäude entfernt im Bereich des Güterumschlagplatzes der Station Findelbach. Ein idealer Standort, bereits erschlossen und unmittelbar an den bestehenden Kabelanlagen gelegen. Nach dem Bau einer neuen 65 kV Kabelverbindung zwischen den beiden Unterwerken wird das alte UW Moss vollständig rückgebaut und das Terrain renaturiert. Anschliessend wird als letzte Etappe das Unterwerk Spiss erneuert.
